X-RATOS II-ELVIS

Der pyrotechnische Düsenverschluss von X-RATOS II wurde durch ein pneumatisch steuerbares Ventilsystem ersetzt, welches sich sowohl zum Befüllen des Drucktanks im kalten Zustand als auch aus sicherer Entfernung vom Fahrzeug bei Ladeendbedingungen von ca. 270° C und 60 bar öffnen lässt. Dabei muss das Ventil aufgrund der sehr kurzen Ausströmzeit des Wassers, die abhängig vom Düsenhalsdurchmesser nur einige wenige Sekunden beträgt, in sehr kurzer, möglichst deutlich unter einer Sekunde liegenden, Zeit zu öffnen sein und darüber hinaus bei dem im aufgeheizten Wasser herrschenden Druck ausreichende Dichtigkeit gewährleisten. Die Entscheidung, ein Ventil anstelle eines freizusprengenden Verschlussbechers zu verwenden, wurde getroffen, da es bezüglich der Sicherheit, Verschleißfestigkeit, Bedienungsfreundlichkeit und Reproduzierbarkeit eine eindeutige qualitative Verbesserung gegenüber der pyrotechnischen Lösung bedeutete.

Abb. 5:  AQUARIUS X-RATOS II-ELVIS mit elektro-pneumatischer Ventilansteuerung im CAD-Entwurf (links)
und kurz vor einem der zahlreichen Testläufe (rechts)

ELVIS steht für „ELektro-pneumatisches VentIlSystem“ und wurde so konstruiert, dass die erforderlichen Modifikationen an den bestehenden Komponenten von X-RATOS II möglich gering ausfielen. Die Teile des Ventilsystems, die sich am Fahrzeug befinden, wurden bei vollständiger Kompatibilität mit dem Heckbereich des Demonstrators als abnehmbares Andockmodul ausgelegt, so dass X-RATOS II jederzeit wieder in seinen Ausgangszustand zurückverwandelt werden kann. Die hohe Erfolgsquote bei den ersten Versuchen versprach die Aussicht auf eine technologische Weiterentwicklung des Gesamtsystems, beispielsweise durch die Integration eines Sensorik- und Telemetriesystems zur Echtzeit-Überwachung aller relevanten Betriebsparameter.